Sensible Zahnhälse und Zahnhalskaries – Wie falsches Putzen die Zähne kaputt macht
„Freiliegende Zahnhälse sind ein wachsendes Problem unserer Gesellschaft. Bei jungen Menschen steht vor allem die zu intensive, zu häufige und falsche Zahnpflege mit zu harten Zahnbürsten und zu starkem Andruck im Vordergrund.“ meint Dr. Christian Gernhardt von der Universität Halle-Wittenberg. Bei älteren Patienten stünden eher Entzündungen des Zahnfleisches oder Fehlbelastungen im Vordergrund.
Durch zu gut gemeintes Putzen wird das Zahnfleisch mit der Zeit zurückgedrängt, welches die relativ weiche und empfindliche Zahnwurzel normalerweise bedeckt. Weiteres Schrubben, aber auch Säuren wie z. B. saures Obst oder Cola setzen der Zahnwurzel weiter zu. Es enstehen immer größere und tiefer gehende Defekte, welche bis zum Zahnnnerv reichen können.
Freiliegende Zahnhälse können nicht nur sehr schmerzempfindlich sein, sie stellen auch ein hohes Risiko für Zahnhalskaries, auch Wurzelkaries genannt, dar. Über 20 Prozent der Erwachsenen im Alter von 35 bis 44 Jahren und sogar 45 Prozent der Senioren im Alter von 65 bis 74 Jahren haben laut der Vierten Deutschen Mundgesundheitsstudie (DMS IV) mindestens eine kariöse oder gefüllte Wurzeloberfläche.
In der Gruppe der Erwachsenen und der Senioren hat Zahnhalskaries deutlich zugenommen. Ein wesentlicher Grund für den Rückgang des Zahnfleisches und dadurch freiliegende Wurzeloberflächen ist die Parodontitis, eine Entzündung des Zahnhalteapparates, von der wie bereits erwähnt besonders Erwachsene und Senioren betroffen sind.
Etwa 70 Prozent der über 35-Jährigen leiden an Parodontitis!
„Dem Zahnarzt stehen zahlreiche Therapiemöglichkeiten zur Verfügung, diese empfindlichen Wurzeloberflächen vor dem Auftreten einer Wurzelkaries zu schützen.“ beruhigt Dr. Gernhardt. Einerseits sei bekannt, dass Fluoride die Mineralisation der Zahnwurzel verbessern und sie dadurch gegen Karies resistenter machen. Auch die Anwendung von Lacken scheine einen kariesprotektiven Einfluss zu haben.
Wir empfehlen daher jedem Patienten in jedem Alter eine regelmäßige Professionelle Zahnreinigung (PZR), um einen Zahnfleischrückgang zu vermeiden. Hier wird ebenfalls ein Fluorid-Lack aufgetragen, welcher den Zahn härtet und bis zu sechs Monaten vor Karies schützt – denn Vorsorge ist die beste Medizin!
Bei größeren Defekten am Zahnhals empfehlen wir die Abdeckung mit Komposit, einem zahnfarbenen Füllungsmaterial (Kunststoff-Keramik). Dadurch wird die Wurzel vor mechanischen und chemischen Schäden geschützt und die Überempfindlichkeit der Zähne beseitigt.
Quelle: https://medizinarium.de/, Dr. Gernhardt Universtität Halle-Wittenberg
Frühjahrsputz auch für die Zähne – was für ein weißes Lächeln alles dazu gehört
Ein charmantes Lächeln mit gepflegten weißen Zähnen ist die schönste Kombination zum frühjahrsfrischen Teint.
„Dafür reicht das tägliche Zähneputzen allein nicht aus, denn mit der Zahnbürste erreicht man nur drei Fünftel der Zahnfläche“, weiß Dr. Michael Brandt, Vizepräsident der Zahnärztekammer Schleswig-Holstein.
Die Professionelle Zahnreinigung (PZR) dagegen beseitigt auch hartnäckige Beläge an sonst nicht zugänglichen Stellen. Verfärbungen durch Nikotin oder Koffein werden entfernt, die Zähne poliert und mit Fluoridlack versiegelt. Dazu gibt es Hinweise zur häuslichen Mundhygiene, um den perfekt gepflegten Status möglichst lange zu erhalten.
Gegen hartnäckige Verfärbungen oder von innen heraus verfärbte Zähne hilft oft nur Bleaching (engl. für „Bleichen“). Zähnen, die nach einer Wurzelkanalbehandlung grau wurden, verhilft der Zahnarzt mit dem „internen Bleichen“ wieder zu einem helleren Farbton. Dabei werden aufhellende Lösungen in das Innere des Zahnes eingebracht. Sollen äußerliche Verfärbungen beseitigt werden, trägt der Zahnarzt in einer Sitzung konzentrierte Aufhellungsmittel direkt auf die Zahnoberflächen auf, die durch spezielles Licht kurzzeitig aktiviert werden. Das Zahnfleisch wird dabei durch Abdeckungen geschützt. Weil es in der Praxis durchgeführt wird, nennt man es “in office bleaching”.
„Home bleaching“ sorgt auch zu Hause für weiße Zähne. Rund fünf- bis zehnmal trägt man Aufhellungsgel mit einer exakt geformten Trägerschiene auf, die verhindert, das Schäden am Zahnfleisch entstehen. Deshalb ist es wichtig, dass der Zahnarzt sie genau an den individuellen Zahnbogen anpasst. Ob zu Hause oder in der Praxis – vor Beginn eines Bleaching sollten alle Möglichkeiten und Risiken ausführlich mit dem Zahnarzt besprochen werden. Wo eine PZR ausreicht, um die Zähne in der ursprünglichen Farbe strahlen zu lassen, kann auf das Bleaching ganz verzichtet werden. Nach der PZR kann in jedem Fall genau beurteilt werden, welche Zähne eine weitere Aufhellung benötigen.
Quelle: Zahnärztekammer Schleswig-Holstein KdöR